Freitag, 7. November 2008

Wolke aus Blütenregen



Allmählich kehrt hier der Alltag ein, sodass es eigentlich nicht viel Neues zu berichten gibt. Aber der Appetit kommt ja bekanntlich beim Essen, und da die letzte „Mahlzeit“ bereits mehr als eine Woche her ist, fangen wir einfach mal an.

Unser fahrbarer Untersatz hat mittlerweile neue Puschen bekommen. Eigentlich wollten wir ja bloß einen Ölwechsel machen lassen, aber wie das so ist. Eins führte zum Anderen und nun haben wir, abgesehen von den beiden Reifen und neuem Öl, einen neuen Blinkerschalter - denn auch, wenn hier kein A.... darauf achtet, trägt ein funktionierender Blinker doch sehr zu unserem rein subjektiven Sicherheitsgefühl bei – desweiteren ein neues Kugellager – welches uns ungefähr in 10 Einzelteile entgegenkullerte, als der Mechaniker den Hinterreifen abmontierte – und letztendlich zwei neue Glühbirnen für das Vorderlicht. Ach ja, und weil wir gerade so gut dabei waren, haben wir auch gleich neue Bremsbeläge einbauen lassen… und schwupps, schon fährt /bremst das Ding spürbar leichter... oder lag es etwa daran, dass unser Geldbeutel um 2000 NTD (ca. 50 €) Gewicht verloren hat?!

























Heute Abend fand ein Gesangswettbewerb für ausländische Studenten an unserer Uni statt. Teilnehmen konnte jeder Student nichttaiwanischer Staatsangehörigkeit. Natürlich waren nur Lieder in chinesischer oder taiwanischer Sprache zugelassen, sonst wäre es ja witzlos… Obwohl… einige gesangliche Darbietungen wären bestimmt auch in der Muttersprache des Interpreten zumindest „interessant“ gewesen. Dieter Bohlen wäre neidisch geworden! Es wurde sich reichlich angemeldet, so dass am Ende ca. 20 Auftritte zustande kamen.

Diese Chance ließen sich auch einige unserer Kommilitonen natürlich nicht entgehen und Sönke wurde flugs musikalischer Direktor einer internationalen Music and Dance Performance – Company. Izn konnte der Zwangsmitgliedschaft gerade noch einmal entgehen und nutzte die Probezeiten lieber dazu, mit der musikalischen Untermalung einen Teil ihrer Hausaufgaben zu erledigen.

Ursprünglich wurde Sönke von seiner vietnamesischen Kommilitonin gefragt, ob er sie auf der Gitarre beim Gesangswettbewerb begleiten könne, was er sich natürlich nicht nehmen ließ. Die vorsichtig gestellte Frage unserer französischen Kommilitonin, ob es vielleicht eventuell möglich sei, den Proben beizuwohnen, wurde von der Sängerin fast verständnislos mit einem überaus freudigen „Ja, selbstverständlich, supiiii, juhu, kommt alle mit!“ beantwortet.

Sönke glaubte, seinen Ohren und Augen nicht zu trauen, denn aus Deutschland ist er es gewohnt, dass Sänger oder Sängerinnen sich in einer ähnlichen Situation bei einer solchen Frage ordentlich genieren würden, heftige Hustenanfälle bekommen, da sie sich gerade fürchterlich erkältet haben, weswegen es schon ginge, sich die Probe anzuhören, aber es würde bestimmt schrecklich klingen etc.
Hier hingegen ist es einfach nur wichtig, dass man etwas zusammen in einer Gruppe macht, und je mehr Leute in der Gruppe sind, desto besser (auch wenn sie nur Hausaufgaben machen), ein sehr sympathischer Zug, der seinen Ursprung in der asiatischen Mentalität (insofern es sowas überhaupt gibt) zu haben scheint. Spontan gesellten sich noch eine weitere vietnamesische Kommilitonin sowie ein Amerikaner hinzu, der sich mindesten ebenso spontan eine Regenschirm-Choreographie ausdachte, und schon mutierten die Zuhörer zu Tänzern.

Man muss dazu wissen, dass der Titel unseres Liedes frei ins Deutsche übersetzt etwa „Der Wind trägt in seiner Mitte eine Wolke aus Blütenregen“ heißt. Entsprechend ist das Lied auch kein bisschen kitschig… Link gefällig?

Wöffshopstyle wurde mit ganzen drei Proben immerhin der dritte Platz errungen, hätten wir mal bloß nur einmal geprobt!

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