Freitag, 27. Februar 2009

Kurze Abwesenheitsnotiz

[von sönke]

Wir haben die Abschlussprüfungen erfolreich hinter uns gelassen und freuen uns schon auf das nächste Trimester, vorher haben wir jedoch noch 10 Tage am Stück frei, die wir wieder mit Reisen verbringen werden. Dies werden wir natürlich nicht alleine zu zweit tun, sondern in Begleitung von Izns Mutter Meike, die rechtzeitig eingetroffen ist, um uns zu begleiten.

Der Plan sieht vor, uns für 6 Tage ein Auto zu mieten und wieder eine Inseldurchquerung zu wagen, diesmal jedoch nicht auf dem Central Cross Island Highway wie bei unserer Rundreise im Dezember, sondern auf dem Southern Cross Island Highway, der ebenfalls sehr spektakulär sein soll und entlang dessen es zahlreiche heiße Quellen geben soll. Letztere werden wir uns mit Sicherheit nicht entgehen lassen, schließlich sind wir bei unserem letzten Taipeh Besuch in Beitou auf den Geschmack der heißen Quellen gekommen.

Desweiteren stehen eine Rafting Tour im East Rift Valley sowie eine gemächliche Fahrt die Ostküste hinunter ins tropische Kending an, wo wir das Auto zurückgeben werden, um uns die restlichen Tage ein wenig am Strand zu verlustieren.

Das Wetter hier ist übrigens mit tagsüber um die 30 Grad wieder sehr warm, also macht Euch keine Sorgen, dass wir uns beim Baden im Meer erkälten könnten.
Ein ausführlicher Reisebericht folgt bald, versprochen!

Samstag, 21. Februar 2009

Das Ende naht... mal wieder

[von izn]

Trimester Nr. 2 neigt sich dem Ende zu, nächste Woche Mittwoch und Freitag sind die Abschlussprüfungen, und dann haben wir erstmal wieder ein paar Tage frei.

Traditionelle Mopedprozession zum Laternenfest


Haben mittlerweile das Laternenfest hier in Kaohsiung hinter uns gebracht, das ungefähr 2 Wochen lang dauerte, in denen es jeden Tag um Punkt 21 Uhr ein ca. 7 minütiges Gala-Feuerwerk gab, also das an Silvester war echt ‘n Pups dagegen!

Der Liebesfluss im laternenfestlichen Glanze


Zwischenzeitlich haben wir es auch geschafft, das zweithöchste Gebäude Taiwans, den Tuntex Sky Tower, der hier in Kaohsiung steht, zu erklimmen.


Tuntex Sky Tower - Wer denkt sich eigentlich die Namen für die Wolkenkratzer aus?



Am 09. März geht es mit Trimester Nr. 3 los. Die Kurswahl hat leider zunächst hinten und vorne nicht gepasst... aaaber man ist ja flexibel am Chinese Language Center der National Sun Yat-sen University – schließlich bezahlen wir hier für unser Geld! – so haben wir uns einfach einen passenden Kurs gestrickt und sogar den Dozenten unserer Wahl dafür gewinnen können… was Alkohol nicht so alles bewirken kann… kleiner Scherz!

In der Tat handelt es sich bei „Meister“ Shih, wie wir ihn getauft haben, um einen Dozenten, der das ein oder andere Bierchen mit uns nicht verachtet, so dass wir bei Gelegenheit zusammen die Kneipen unsicher machen.
So wie letzten Donnerstag, wobei die Gelegenheit wenig erfreulich war, denn unser Lieblingsjapaner, Qiteng, verlässt uns zum Trimesterende, um beim Center of Chinese Language des Wenzao Ursuline College of Languages sein Glück zu suchen.


(Hierbei handelt es sich übrigens um eine der Unis, bei der Sönke ursprünglich ein Praktikum als Deutschlehrer angestrebt hatte. Den Verantwortlichen des Deutsch-Fachbereiches hatten wir zufällig mal auf einer Veranstaltung getroffen. Wie er uns dann bei einem Folgetreffen erzählte, hat Sönke aber mit dem Chinesischstudium wohl eine bessere Wahl getroffen, denn neben dem Praktikum hätte er wahrscheinlich keine Zeit mehr gehabt, selber chinesisch zu lernen.)


Grund für den Uni-Wechsel unseres Japaners war, dass ihm die Sun Yat-Sen Uni zu groß und zu weitläufig ist und man so nur schwer Kontakt zu taiwanischen Studenten (vor allem Studentinnen ;o) knüpfen kann. Unser Uni-Gebäude könnte zwar landschaftlich gesehen nicht besser liegen, befindet sich allerdings, oben auf dem Berg, wirklich sehr weit vom Rest der Uni.
Bei der Wenzao handelt es sich hingegen um eine Campus-Uni, mit dem Schwerpunkt auf Sprachwissenschaften (u.a. gibt es dort, anders als bei uns, einen Japanischfachbereich, wo kleine niedliche Taiwanerinnen japanisch lernen und bestimmt einen Sprachpartner suchen ;o). Ich bin mir aber sicher, dass wir den Kontakt zu ihm nicht verlieren werden, die Kneipenabende waren dafür viel zu amüsant und es wird sicherlich noch das ein oder andere Treffen folgen. Außerdem hat er Sönke und mir angeboten, uns mal in Tokyo herumzuführen. Auf das Angebot werden wir evtl. zum Ende unseres Taiwanaufenthaltes zurückkommen.

Bis dahin muss aber erst mal unser Visum verlängert werden. Bisher sind wir zwei mal mit einem Nachweis von der Uni und einem Stempel von der Ausländerbehörde für lau über die Runden gekommen, das kann man allerdings nur 9 Monate lang machen (also max. 3 mal). Wir wollen ja bekanntlich 12 Monate bleiben und haben daher das sogenannte Alien Resident Certificate (ARC) beantragt, das für 6 Monate ausgestellt wird… oder auch länger, vielleicht, eventuell, keiner weiß nix genaues!

Voraussetzung Nr. 1 ist jedenfalls, dass man sich bereits mind. 4 Monate lang in Taiwan aufhält, legal natürlich! Und dann folgt noch eine Reihe anderer Voraussetzungen, wie z.B. ein Vermögensnachweis der Bank über ein Guthaben von mind. 50.000 NTD, ein Motivationsschreiben (inkl. Studienplan), diverse Nachweise von der Uni und, last but not least, eine allgemeinärztliche Untersuchung ("Leiden Sie an irgendwelchen Krankheiten?" - "Nein" - fertig!) sowie Blut-, Röntgen- und Stuhluntersuchung…

Jaaa, Stuhl! Und damit mein ich nicht das hölzerne Ding, auf dem man sitzen kann… und ein jeder weiß ja, dass die Natur manchmal nicht so will wie man selber. Hätte ich vorher gewusst, was das anal zu verabreichende „Chou Jen Enema“ (164,1 mg Natriumchlorid und 1,09 mg Natriumbenzoat pro ml) bewirkt, hätt ich mir schlicht und einfach 300 ml Kaffee oral verabreicht und abgewartet. „Chou Jen Enema“ soll angeblich 10 Minuten „einwirken“, angeblich! Ich war mit verkrampften 2 Minuten am Start, und wie ein bekannter Kommilitone uns mitteilte, war ich damit nicht alleine.


Im Ergebnis war bei Sönke und mir aber glücklicherweise alles in Ordnung.

(Uns wurde zwar erklärt, was zu machen wäre, sollte dies nicht der Fall sein, aber ich hab irgendwann vor lauter Kringeln und Kreuzen und Pfeilen auf dem Papier aufgehört, verstehen zu wollen, was die Frau in dem rosa Kittel uns zu sagen versuchte.)
Die Folgen von „Chou Jen Enema“ hab ich allerdings noch den Rest des Tages gespürt. Diarrhö-Symptome ohne Diarrhö, tolle Erfahrung!


Um aber den Blogeintrag nicht mit diesem Fäkal-Thema zu beenden, komm ich nochmal zurück auf die Kurse, die uns nächstes Trimester erwarten.
Zum einen haben wir den regulären Kurs „News Readings“ belegt und hoffen dort in 9 Std./Woche, die sich doch sehr vom gesprochenen Wort unterscheidende Schriftsprache vertiefender erlernen zu können, zumindest passiv, wenn nicht sogar aktiv gesehen.

In unserem gestrickten Kurs werden wir unseren bisherigen Grammatikkurs fortführen, allerdings mit 6 Std./Woche anstelle von regulären 9 Std./Woche. Der 9 Std.-Grammatikkurs kollidiert nämlich zeitlich mit dem „News Readings“ Kurs. Es wäre evtl. auch möglich gewesen, einfach einen der beiden Kurse zeitlich zu versetzen, so dass wir 18 Std./Woche hätten, aber da wir bereits bei den bisherigen 15 Std./Woche (Mindestvoraussetzung für unsere Visa) und den Nach-/und Vorbereitungsaufwand fast an unsere Grenzen stoßen, haben wir uns dagegen entschieden. So bleibt zeitlich gesehen alles beim Alten, 5 Tage die Woche, 14:10 Uhr bis 17:00 Uhr.

Blick vom Tuntex Sky Tower hinunter auf den Kaohsiunger Hafen