Sonntag, 21. Juni 2009

Ab in den Norden Teil II


[von sönke]



Hat doch ein wenig länger als geplant gedauert, aber hier nun der zweite Teil unserer Reise in den Norden.




Nach der Verabschiedung unseres Besuchs in Keelung fuhren wir noch ein Stück die Küste Richtung Norden, bis wir nach Jinshan gelangten. Dieser Ort am Rande der Berge des Yangmingshan hat heiße Quellen sowie einen großen Sandstrand, und wie es sich für so einen schönen Ort gehört, gleich nebenan ein Atomkraftwerk. Folglich stiegen wir dort in einem Motel ab,










Motel mit eigener Garage, Juhu!






das Zugang zur heißen Quelle versprach. Das Zimmer war luxuriös-geräumig mit großem Fernseher, und zu allem Überfluss gehörte zum Zimmer ein kleiner separater Innenhof, in dem zwei Becken darauf warteten, mit heißem Quellwasser bzw. kaltem Leitungswasser gefüllt zu werden. So etwas lässt man sich gefallen, und wir buchten zwei Tage, eine gute Wahl, wie sich am folgenden Tag herausstellte, denn es regnete auf ganz Taiwan wie aus Kübeln.







Rotes Wasser aus den alten Goldminen





Gut, wenn man da ein schönes überdachtes Becken mit wohltemperiertem Quellwasser hat, in dem man liegen und dem strömenden Regen lauschen kann.






Empfehlenswert: eigene Oase mit heißer Quelle








Da so ein Tag aber lang ist, fuhren wir ein bisschen durch den Regen in die Berge, um uns zwei ehemalige Goldgräberstädte aus dem Autofenster anzusehen.




Filmkulisse für den nächsten Endzeitfilm?








Gar nicht mal eine so schlechte Idee, denn durch die Feuchtigkeit bildeten sich schön anzusehende Nebelwolken in den Bergen, die in Verbindung mit einem riesigen Friedhof












Stadt der Toten!








und den verfallenen Gebäuden aus Goldgräberzeiten für die passende Endzeitstimmung sorgten.








An den alten Goldminen







Am folgenden Tag schien wieder die Sonne,












Auch die Boote freuen sich über besseres Wetter







und es folgten einige Einheiten Muschelnsammeln am menschenleeren Strand, der allerdings eine Säuberung nötig hätte.












Viel Müll und viele Muscheln am Strand von Jinshan







Anschließend ging es zu einem Stopp ins benachbarte Yeliu,












Die 1000 Augen des Dr. Mabuse? Jabba the Hut?...







in dem merkwürdige Sandsteinformationen zu sehen sind,












Izn flickt das gebrochene Herz...











darunter ein Felsen, der dem Umriss einer Ägyptischen Pharaonin ähnelt (wenn auch mit ziemlichen Aknebeschwerden),








Was hätte Nofretete wohl zu Clerasil gesagt?






und an dem sich für ein Foto in eine Schlange eingereiht werden muss, was auf Taiwan eine zum Scheitern verurteilte Idee ist, wie ich feststellte. Also nicht groß warten, sondern einfach losgehen und sich knipsen lassen. Sollten Streitereien entstehen, gibt es Aufpasser mit roten Warnwesten. Diese Sandsteinfelsen sind ziemlich berühmt, entsprechend ist der touristische Andrang, ein Besuch lohnt aber trotzdem, alleine schon wegen der vielen Besucher, die bei strahlender Sonne mit Regenschirm umherflanieren.








Grundutensil bei gutem und schlechtem Wetter: ein Regenschirm







Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich von den Massen zu lösen und einem Wanderweg auf die Klippen zu folgen, von denen man eine schöne Aussicht genießen kann.



Yeliu ohne Regenschirme




Wir fuhren weiter die Nordküste entlang bis nach Danshui, wo ein Stopp bei Dunkin Donuts fällig war, schließlich gibt es in Kaohsiung nur Filialen von Mr. Donut, da tut Abwechslung not. Den Nachmittag quälten wir uns durch den Feierabendverkehr im Taipeier Speckgürtel








Vorschriftsmäßig verzurrt!







und waren froh, als wir endlich auf dem Northern Cross Island Highway fuhren, wo es wieder viel Landschaft und Natur zu bewundern gab.












Ende Stadt, Anfang Berge!







Wir legten einen Übernachtungsstopp in Fuxing ein, wo Generalissimo Chiang Kai Shek höchstpersönlich eine Residenz hatte, was laut Reiseführer immer darauf hindeute, dass es an so einem Ort sehr schön sei.












Blick von der Kaffeterasse in Fuxing







Dem ist wahrhaftig so, in meinem Übermut dachte ich auch, dass die örtlichen Pilzgerichte, wie im Reiseführer beschrieben, einen Versuch zum Abendessen wert seien, was ich leider bitter bereute, denn das Ergebnis war eine Lebensmittelvergiftung (vielleicht auch eine Pilzvergiftung, aber dann hätte ich mir wenigstens ein paar originelle Halluzinationen gewünscht). Entsprechend kamen wir am nächsten Tag sehr spät los, und als Izn die engen Serpentinen entlangkurvte, wurde mir leider unweigerlich wieder übel, auch wenn sie dies ob meines Gejammers äußerst behutsam tat.








Xiao Wulai Wasserfall am Northern Cross Island Highway







Nach 50 Kilometern war unser Minimalziel erreicht, und im kleinen Dorf Baling angekommen, bat ich Izn, möglichst schnell anzuhalten. Ich schaffte es gerade noch, den elektrischen Fensterheber zu betätigen, schnell mit dem Oberkörper rausgelehnt, und los ging es. In mehr als 20 Jahren Alkoholkonsum ist es mir noch nie passiert, dass ich es nicht mal mehr schaffe, die Autotür zu öffnen, ein einziges verdorbenes Pilzgericht hat dagegen gereicht… Die im Dorf ansässigen taiwanischen Ureinwohner haben nicht schlecht gestaunt, was die Langnasen für komische Gewohnheiten haben, aber vielleicht haben sie sowas ja auch schon des Öfteren erlebt. Peinlich berührt sind wir schnell weitergefahren und haben uns einen Schlafplatz gesucht.



Am nächsten Tag ging es mir glücklicherweise wieder einigermaßen, und wir fuhren zur Lalashan (heißt wirklich so) Forest Recreation Area. Dort gibt es uralte (laut Beschilderung bis zu 2700 Jahre alte), riesige Zypressen zu sehen, wirklich sehenswert, leider eignen sich die Bäume bei 50 Metern Höhe und 18 Metern Umfang nicht unbedingt fürs Fotografieren mit unserer Kamera, da muss man wohl oder übel selbst hinfahren…




Ziemlich große, ziemlich alte Zypresse





Nach dieser Station ging es über das Zentralgebirge zurück











Flusslauf am Straßenrand




Richtung Kaohsiung, wo wir das Auto abgeben mussten. Unser Urlaub war jedoch noch nicht beendet, denn was wäre ein Urlaub ohne Kending? Izns Mutter hatte angerufen, ob wir Dienstag und Mittwoch Lust hätten, dorthin zu kommen. Hatten wir, und die ungläubige Mutter musste von Izn erst einmal überzeugt werden, dass wir sehr wohl wissen, wo das ist (Kending ist für Leute aus Kaohsiung vielleicht in etwa das, was Timmendorfer Strand für Leute aus Hamburg ist).








Tochter und Mama Hsu




Dass wir schon zweimal dort gewesen waren, war offenbar völlig unglaubwürdig, schließlich hat es Izns Mutter nach über 50 Jahren erst jetzt zum ersten Mal dorthin geschafft, wir konnten also unmöglich schon einmal dort gewesen sein, geschweige denn wissen, wo es ist und wie man dorthinkommt. So sattelten wir unseren Scooter und fuhren los. Leider gab dieser nach 50 Kilometern von einer Sekunde auf die andere plötzlich den Geist auf und ließ uns mitten in der Pampa stehen. Der Anlasser konnte den festsitzenden Motor offensichtlich nicht mehr bewegen, das verhieß nichts Gutes.








Bei Motorschaden hilft nur Beten...



An einer Art Teilzeit-Tempel wurde uns von netten Einheimischen geholfen, eine örtliche Werkstatt wurde verständigt, und unsere Befürchtungen wurden bestätigt: Motorschaden! Wir ließen den Roller bei der Werkstatt stehen und nahmen den Bus nach Kending, wo wir unser Hotelzimmer direkt gegenüber vom Haupteingang des Atomkraftwerkes bezogen. Es fügte sich, dass die Freundin von Mama Hsu jemanden kennt, der jemanden kennt, der einen Schwippschwager hat, der einen kennt, wo Werkstatt in Kaohsiung hat.








Auch auf Taiwan ist es gut, wenn man einen kennt, der einen kennt...




Somit mussten wir uns nicht um den Rücktransport unsres Rollers nach Kaohsiung kümmern, und konnten erst einmal Schnorcheln gehen und uns die Unterwasserwelt eines Korallenriffs ansehen. Es gab viele bunte Fische zu sehen, wie im Fernsehen, leider waren viele Korallen bereits abgestorben. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die Korallen regenerieren können. Wir haben schlauerweise unsere Unterwasserkamera nicht mitgenommen und können daher auch keine Fotos zeigen. Der Nachmittag brachte den Besuch einer Pilgerstätte der besonderen Art mit sich: Agas Haus.







Agas Haus.




Aga ist die männliche Hauptrolle des letztjährigen Kassenschlagers an den taiwanischen Kinokassen, Cape No.7. Dieser zugegebenermaßen gut anzusehende Film wurde um und in Kending gedreht. Das Haus, welches als Kulisse für das Elternhaus besagten Agas diente, wird jetzt von Reisegruppen besucht und kann gegen einen Obulus an die jetzt wieder in ihm lebenden Originalbewohner besichtigt werden…



Wir haben die Leute dort lieber in Ruhe wohnen lassen und sind einen Tee trinken gegangen. Nach einem gemeinsamen Tempelbesuch auf dem örtlichen Aussichtsberg ging es mit dem Taxi und Mama Hsu im Gepäck zurück nach Kaohsiung, und der Urlaub war endgültig zu Ende.








Waschbecken am Tempel




Der Roller wurde für teuer Geld repariert, dafür fährt er jetzt besser und schneller als jemals zuvor und hat ein Jahr Garantie auf den Motor, so dass wir ihn voraussichtlich problemlos weiterverkaufen können, wenn wir Ende August Taiwan verlassen müssen. Trotzdem sehr ärgerlich, aber wenn Ihr jemanden kennt, der ab Ende August einen Roller in Kaohsiung braucht, dürft Ihr gerne an uns weiterleiten…


Izns Mutter hat uns mittlerweile wieder verlassen, schade eigentlich, hat sie uns doch nach Schulschluss immer nett bekocht und hinterher sogar abgewaschen, ein weiterer Besuch von ihr ist jedoch für Ende Juli geplant.

Ein Fotoalbumlink folgt bald an dieser Stelle.

Samstag, 20. Juni 2009

Intermezzo

[von izn]

...Abendbrot - YEAHHH!!!

Ein bisschen Werbung für Euch, damit ihr Euch nicht langweilt solange Sönke noch an der Fortsetzung unseres Nordtourberichtes feilt - ICH LIEBE ES - da da da da daaa! :o)


Ansonsten zieht an uns gerade ein tropisches Sturmtief namens "Linfa" vorbei.

The wild wild sea in Kaohsiung

Unüblicherweise kommt das Tief diesmal aus süd-westlicher Richtung auf Taiwan zu - und nicht wie sonst immer aus Süd-Ost - und sollte ursprünglich direkt auf Kaohsiung prallen. Es hat es sich gestern Abend aber offenbar anders überlegt und ist etwas nach Norden abgedriftet, so dass wir hier "nur" die Ausläufer abbekommen, und das bedeutet Regen, Regen, Regen... und Wellen!!!

Heute Nachmittag bevor der Regen kam

Samstag, 13. Juni 2009

Ab in den Norden Teil I.

[von sönke]

Wie bereits angedroht, im Folgenden ein Reisebericht unserer dritten großen Inselrundfahrt.
In unseren beiden vorhergehenden Urlauben haben wir den Südteil Taiwans bereist, folglich war diesmal der noch ausstehende Nordteil an der Reihe.


Tut das not, das das hier so rumerodiert?


Wie gewohnt haben wir auch diese Tour in Begleitung unternommen, Izns ehemaliger Dienststellen-Kollege, Stefan, samt Freundin, Tina, hatten sich zu diesem Zweck auf die Insel begeben. Ebenfalls wie gewohnt hieß die erste Station Autovermietung, und los ging es zu unserer zweiten Station auf dem Weg nach Norden, die bereits nach 30 Kilometern erreicht war: ein Schlammvulkan.



Tanz auf dem Vulkan?


Dieses geologische Kuriosum erzeugt unweigerlich gute Laune beim Betrachter, denn ständig blubbert mit einer gewaltigen Subbass-Dröhnung der Modder in einem seltsamen grauen Matsch-Kegel vor sich hin, und man möchte einfach nur wieder drei Jahre alt sein und sich ungestraft einsauen dürfen.



Das Himmelreich für alle Flachköpper-Liebhaber!




Dass zu allem Überfluss die austretenden Gase auch noch angezündet werden können, tut der Freude in keiner Weise Abbruch, ebensowenig, dass für einen kleinen Obulus in echtem Schlammvulkan-Modder gekochte Eier zwecks Verkostung erworben werden können.




einfach lecker: Schlammeier!




Der Schlamm muss hierfür allerdings künstlich erhitzt werden, denn er ist von Natur aus kalt, das mit dem Einsauen muss also nicht unbedingt eine Utopie bleiben, wie Izn bewies.




am Mini-Schlammvulkan






Wir wären am liebsten für immer dort geblieben, um bis zum Tag des jüngsten Gerichts im Schlammbad auszuharren, aber unser Mietauto war bereits bezahlt, so dass es Verschwendung gewesen wäre, nicht weiterzufahren, darauf ein Blubb!







Überdies wartete schon die nächste geologische Kuriosität in Form der allseits bekannten Feuer-Wasser-Spalte weiter nördlich im ebenfalls allseits bekannten Guanziling auf unser baldiges Erscheinen.



Am Highway to Hell oder doch nur Rauch auf dem Wasser?



Nach einem ordentlichen Schluck aus der Quelle, in der Hoffnung auf nie versiegenden Inselschnaps, mussten wir jedoch feststellen, dass es sich hierbei leider nicht um eine Feuerwasser-Spalte handelte, sondern vielmehr um eine Erdspalte, aus der sowohl Wasser als auch brennende Gase austreten, so dass zwar kein Rauch, aber immerhin Feuer auf dem Wasser zu sehen ist, was dem einen oder anderen aufstrebenden Nachwuchsmusiker vielleicht als Inspiration für einen zukünftigen Hardrock-Klassiker mit einem markanten Gitarrenriff dienen mag. Noch beeindruckender fanden wir allerdings einen sehr schönen, stimmungsvollen alten Tempel ganz in der Nähe, der gut besucht war und in dem ordentlich Orakelknochen geworfen wurden.



Tempel in Guanziling






Nachdem wir uns dort einige Zeit aufgehalten hatten, fuhren wir zu unserer Übernachtungsstätte in Ruili in der Nähe vom Alishan, um dort eine Nachtwanderung zu unternehmen. Der Grund hierfür ist die dortige Glühwürmchen-Population, die den Bergwald in den Sommermonaten nachts blinken lässt. Ich hatte noch nie Glühwürmchen gesehen und war entsprechend begeistert ob der biolumineszenten Fähigkeiten dieser bei Tageslicht recht unscheinbaren kleinen Insekten. Zu allem Überfluss fanden wir noch einen fluoreszierenden Pilz auf einem abgestorbenen Ast, voll psychedelisch!




Was kuckstu?




Auch bei Tageslicht hat die Landschaft dort einiges zu bieten, wir fanden tote, aber dafür sehr bunte Süsswasserkrabben und einen Bambuswald, der jedem Kung-Fu Film zur Ehre gereichen würde.



Bruce Lee Memorial Hall




Die Fahrt ging weiter über den Alishan, auf dem der Stopp aufgrund von dichtem Nebel entfiel, zum Sonne-Mond See, an dem wir dieses Mal zwei Nächte blieben.





Abendstimmung am Sonne-Mond See




Obwohl wir dort schon zweimal gewesen waren, hat es sich durchaus gelohnt, denn so konnten wir dort eine Fahrrad Tour unternehmen und die schöne Stimmung in Ruhe auf uns einwirken lassen.




Typisches Taiwan Foto: Wenwu Tempel am Sonne-Mond See




Glücklicherweise hielt sich der Touristenstrom trotz Wochenendes noch in Grenzen, am Sonntagabend war der Ort wie ausgestorben, und wir konnten in Ruhe am Seeufer sitzen und eine Betelnuss kauen.




Macht leicht irre: Betelnuss!



Als nächstes Ziel stand die Taroko-Schlucht (für uns zum dritten Mal) auf dem Programm.






Immer eine Reise wert: Taroko Schlucht


Hierzu müssten wir wie bei unserer ersten Tour im November über die höchste Straße Taiwans fahren. Leider war dieses Mal dort oben alles vernebelt, was allerdings um diese Jahreszeit nichts Ungewöhnliches ist. Die Taroko Schlucht war für uns auch das dritte Mal schön anzusehen, für das Highlight sorgte allerdings Tina, die bei einer kleinen Wanderung einen Pfad erkundete und kurz darauf aufschrie: eine grüne Schlange war ihr über den Fuß gekrochen! Glücklicherweise hat diese nicht gebissen. Wir wissen zwar nicht, was für eine Schlange es war, aber wir wissen, dass die meisten Schlangen auf Taiwan giftig sind…



Dort, wo die grünen Schlangen wohnen...



Am Ende der Taroko Schlucht auf Meereshöhe angelangt, setzten wir unseren Weg nach Norden auf der Straße von Hualien nach Suao fort, die direkt am Meer entlangführt. Diese Straße ist sehr berüchtigt, denn vom Meer steigen die Berge direkt mehrere hundert Meter an, so dass eigentlich kein Platz für eine Straße ist.






Küstenstraße Hualien-Suao


Irgendwie hat man trotzdem eine gebaut, es sind jedoch viele Bauarbeiter dabei ums Leben gekommen. Taifune und Erdrutsche tun ein Übriges, um den Ruf der Straße zu rechtfertigen. Wir hatten jedoch relativ gutes Wetter, und konnten die Ausblicke auf den blau schimmernden Pazifik genießen, sofern es auf der engen Straße Platz zum Anhalten gab.



Kein Ende in Sicht!



Nachmittags kamen wir in Jiaoxi an, ein Hotsprings-Ort, der uns von unserem Reiseführer sehr ans Herz gelegt wurde. Leider hat er in den letzten beiden Jahren offenbar einen Bauboom erlebt und sich zu seinem Nachteil entwickelt, so dass wir uns entschlossen, nicht dort zu nächtigen, sondern die Küste weiter entlangzufahren.






Sieht cool aus, stinkt aber widerwärtig: toter Kugelfisch




Abends erreichten wir Fulong, einen kleinen Ort an der Nordküste mit einem hellen Sandstrand (die meisten Strände haben hier dunklen Sand), und einem idyllisch gelegenen Atomkraftwerk nebenan, diese Kombination kennen wir schon aus Kending.






Dort, wo schöne Strände sind, sollt Ihr Atomkraftwerke bauen...



Am nächsten Morgen




Tempelfrühstück am Strand von Fulong



sahen wir uns die Wasserfälle von Shifen an und unternahmen eine Wanderung auf dem Sandiaoling Waterfall Trail.




Dschungel undWasserfälle: Sandiaoling Waterfall Trail


Obwohl diese Gegend nur ca. 30 Kilometer von Taipeh entfernt ist, wirkt sie doch komplett abgelegen, so abgelegen, dass wir erst nach einer einstündigen Irrfahrt, bei der zusätzlich unser Benzin knapp zu werden drohte, den Ausgangspunkt für unsere Wanderung fanden.




Sandiaoling Chill-Out Zone


Glücklicherweise fanden wir auf der Wanderung keine Schlangen, vor denen wir von den Einheimischen gewarnt worden waren, dafür jedoch viel Natur und zwei Wasserfälle.




Wo Wasser ist, gibt es auch Libellen




Beim zweiten Wasserfall kam sogar ein wenig Winnetou und Old-Shatterhand-Stimmung auf, denn hinter dem Abhang gab es eine Höhle, so dass man hinter den Wasserfall gelangen konnte. Leider führte der Fluss wenig Wasser, entsprechend waren die beiden Blutsbrüder wohl verhindert, persönlich zu erscheinen.




Dieser Wasserfall wartet noch auf den nächsten Regenguss...



Zurück in der Zivilisation, verabschiedeten wir unseren Besuch nach einer Einkehr bei Burger King in Keelung, denn für Stefan und Tina war die Zeit gekommen, bald ins gelobte Schland zurückzureisen, so dass wir zu zweit unsere Tour fortsetzten, was einen bald folgenden gesonderten Blogeintrag sinnvoll erscheinen lässt.


Klick für noch mehr Fotos.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Kurze Sachstandsmitteilung

[von izn]

Oh man, schon wieder so viel Zeit vergangen... und oh man, es ist so viel passiert!!! Da wir uns mal wieder unerhört lange nicht mehr gemeldet haben, hier mal die neuesten Neuigkeiten vorab im kurzformatigen Schnelldurchlauf.

Ein ausführlicher Reisebericht über unseren Urlaub folgt in baldiger Zukunft (wie immer von Sönke ;o)


24.05.2009
  • Besuch (mein hamburger Kollege, Stefan a.k.a Thammy, + Freundin Tina) empfangen

26. + 27.05.2009

  • Wintertrimesterabschlussprüfungen gut überstanden

29.05.2009

  • Beginn unserer 3. Inseltour mit Mietwagen. Diesmal ging’s mittig quer rüber und nördlich drumherum und wieder mittig zurück.

04.06.2009
  • Verabschiedung unseres Besuchs in Keelung (bei Taipei), weil Urlaub bald vorbei… dann lieber noch schnell Taipei angucken, zurück nach Kaohsiung und von dort aus Abflug gen Heimat.
  • Sönke und ich: Fortsetzung unserer Tour allein zu zweit.

05.06.2009

  • Nachricht von unserer Uni erhalten, dass wir wegen Kursverlegung noch 1 Tag länger urlauben können, juchhuuuu!

07.06.2009

  • Zwischenstopp in Kaohsiung für 1 Übernachtung und Mietwagenrückgabe.
  • Nächstes Ziel: Urlaubsausklang in Kenting (Badeort ca. 90 km südlich von Kaohsiung), um dort Mama Hsu, die sich gerade auf Heimaturlaub befindet, und ihre Freunde zu treffen.
  • Ach ja: verspätetes Osterüberraschungspaket von Pflegemutti Meike erhalten… nach knapp 2 Monaten :o)

08.06.2009
  • Scooter macht auf halben Wege nach Kenting schlapp und ging puff – einfach aus! Werkstatt aufgesucht, Motorschaden, dann lieber mit Bus weiter – was für eine Tort(o)ur!

09.06.2009

  • Nach dem Motto: „Ich kenn jemanden, der kennt jemanden, dessen Tochter wiederum jemanden kennt…“ über Mamas Freunde Abholung des Scooters durch eine kaohsiunger Werkstatt organisiert. Mal sehen, ob noch was zu machen ist.
  • Mama Hsu entscheidet sich spontan für ein paar Tage mit uns nach Kaohsiung zu kommen.

10.06.2009 (heute)
  • Sommertrimesterbeginn

Sönkes Kurse
Mo, Mi, Fr:
12:10 – 14:00 Grammatikkurs (Hörspieldialoge)
14:10 - 17:00 Spezialkurs (Kultur + Gesellschaft in Taiwan)


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...uff, nu bin ich aber aus der Puste - over and out!