Sonntag, 28. September 2008

Heimkehr der verlorenen Tochter

Die honigsüße Heckenrose („Jangmi“) bläst uns hier gerade gehörig um die Ohren. Taifun Nummer 3 seit unserer Ankunft und der Stärkste dieser Saison. In den Nachrichten ist von Windgeschwindigkeiten bis zu 184 km/h die Rede, die uns morgen einen honigsüßen Couchpotatoe-Montag ohne Unterricht bescheren.
Fast hätten wir diesen in Taipeh bei Izns Verwandten verbringen müssen. Waren nämlich dieses Wochenende für eine Verwandten- und Sightseeing-Tour mit Baba Hsu gebucht, der dort 2 Monate Heimaturlaub macht.
Am Freitagnachmittag ging es nach der hiesigen Erstsemesterbegrüßungsparty mit reichlichem Buffet und Dosenbierwetttrinken – die Party fand übrigens bei 32°C im Schatten von 12-14 Uhr statt – mit der Taiwan High Speed Rail (THSR) und Tempo 300 in 90 Minuten nach Taipeh.
Dort wurden wir von Baba Hsu empfangen und sogleich in den relativ frisch eröffneten Imbiss von Onkel und Tante Hsu V. geführt. Ob wir Hunger hatten oder nicht, wir mussten was bestellen. Derart gestärkt ging es gleich auf den nahegelegen Nachtmarkt, denn wir hatten ja noch nichts fürs Abendbrot.
Mit Zuckerrohrstangen, gekochten Krebsen und Tintenfischen ging es weiter zur örtlichen Klamottenmeile, deren Gassen vor 22 Jahren aber noch viel breiter erschienen, oder war Izn damals einfach nur kleiner?! Jedenfalls war die letzte Mahlzeit dann auch schon wieder 30 Minuten her, so dass ein typischer taiwanischer Eisbecher als nächstes auf dem Speiseplan stand:

Er bestand unter anderem aus gemahlenen Eiswürfeln, Gelatine und Süßkartoffelklößchen… Nicht schlecht, aber ¼ davon hätte es auch getan… dabei hatten wir schon den Juniorteller!
Am nächsten Tag ging es nach dem obligatorischen Besuch des 101

und der Hafenpromenaden-Fressmeile in Danshui zur großen Freude von Izn in das National Palace Museum. Dieses beherbergt eine weltweit einzigartige Ausstellung chinesischer Kunstschätze aus den letzten 5 Jahrtausenden(!) oder auch einfach „ein paar alte Töpfe und Tassen in Vitrinen“ (Zitat Izn). Letztere wurde dann aber durch den anschließenden Besuch des Shilin-Nachtmarktes reichhaltig entschädigt.
Zufrieden, satt und müde machten wir uns dann nach einem 10 Std.-Tag auf den Rückweg zu unserem Nachtquartier bei Onkel und Tante Hsu IV., als das Handy von Baba Hsu klingelte. Wo wir denn blieben, so die Stimme von Izns Cousine. Ihr Vater, Onkel Hsu II. , bereite sich bereits seit 12 Uhr mittags auf ein Treffen mit der Heimgekehrten vor.
Also ging es noch schnell in den Lieblingsimbiss von Onkel Hsu II., wo dieser uns freudig begrüßte. Ehe wir uns versahen, wurde der Tisch mit diversen Leckereien gedeckt. Nach und nach folgten Cousine und Cousin zu Onkel II. sowie Onkel V., die uns alle leider nicht beim Essen helfen konnten, da sie ja, ganz im Gegensatz zu uns, schon gegessen hatten.
Als Sönke zu zögerlich zugriff, wurde er kurzerhand von Onkel Hsu II. mit Garnelen gefüttert. Es folgten u.a. Muscheln, Gänsemagen und Froschschenkel, begleitet von reichlich Taiwan Beer, das gemäß chinesischem Trinkspruch „gan bei“ (dt.: trocken Glas) aus kleinen Gläsern geext werden musste. Wer sagt eigentlich, dass Asiaten keinen Alkohol vertragen?! Onkel Hsu II. hat davon jedenfalls offenbar noch nie was gehört… der wollte nämlich gar nicht mehr aufhören…
Verblüfft hat ihn allerdings Sönkes Trinkfestigkeit, der fleißig einen Schnaps nach dem anderen mit ihm wegzukippen schien… Später fand Onkel Hsu II. jedoch heraus, dass Izns Cousin mit dem seltenen Gast aus dem Abendland Mitleid hatte und diesem immer nur Wasser statt Schnaps in sein Glas füllte.

Der Klassiker eben. Onkel Hsu II. hat das aber nicht weiter krumm genommen und versuchte noch, die Runde zum Weiterfeieren in der nächsten Karaoke-Bar zu animieren, danach könnten ja alle bei ihm übernachten, schließlich wohne er gleich um die Ecke.
Folgendes wurde von ihm mantraartig wiederholt, so dass zum Schluss sogar Sönke verstand, was gesagt wurde:

1. Die drei Onkel seien Brüder, er sei Lao II (zweitältester), Izns Vater sei Lao III, Onkel V sei Lao V. Wir würden bei Lao IV schlafen, Lao I würden wir morgen kennenlernen, hurra!

2. Die Cousine ist so alt wie Izn, aber einige (die genaue Zahl konnte nicht ermittelt werden) Monate älter, daher sei sie Izns große Schwester (das westliche Konzept der Cousine existiert auf Taiwan nicht und kann daher auch nicht in anderen Kulturkreisen existent sein, der deutsche Begriff Cousine ist entsprechend falsch, wie wir durch vorherige Diskussion mit Izns Vater bereits herausgefunden hatten). Entsprechend sei ihr Cousin (Jg. 74) ihr älterer Bruder.

3. Wenn Izn wieder 28, 30 oder auch 26 Jahre warten würde, bis sie nach Taiwan komme, werde er bereits das Zeitliche gesegnet haben, in 28 Jahren nur einmal gesehen. Er sei sehr glücklich über Izns Heimkehr und stoße bereits seit 12 Uhr darauf an, gan bei!


In der fröhlichen Runde wurde weiterhin ermittelt, dass Izn noch einen „jüngeren Bruder“ von Lao V. in Kaohsiung hat, flugs wurde dieser nachts um 12 angerufen und der perplexen Izn wurde mirnichtsdirnichts ein Handy ans Ohr gehalten. Freudig blickte die Runde auf Izn, die jetzt endlich mal ein Treffen mit der wahrscheinlich ebenso perplexen Stimme am Telefon arrangieren sollte.

Nach der üblichen Rauferei um die Bezahlung der Rechnung, die Izns „große Schwester“ für sich entscheiden konnte, musste Onkel Hsu II. sich frischmachen, und wir nutzten die Gunst der Stunde für ein taktisches Rückzugsmanöver mit Hilfe eines heimlich herbeigerufenen Taxis.

Am Sonntagmorgen zeigte sich die Heckenrose leider von ihrer stacheligsten Seite und wir fuhren in einer leicht panischen Aktion zurück nach Kaohsiung, denn wir wollten ja den morgigen Unterricht auf keinen Fall verpassen.
Es lag nämlich das Gerücht in der Luft, dass die Züge der Taiwan High Speed Rail (THSR) aufgrund des Taifuns am heutigen Tag ihren Dienst einstellen. Ein Blick in die Nachrichten hellte das Gerücht zunächst leider nicht auf und die Servicehotline der THSR war (oh welch Überraschung!) völlig überlastet. Also hatten wir uns fast mit einem verlängerten Wochenende bei Onkel und Tante Hsu IV. abgefunden und uns zu einem Mittagsschläfen abgelegt.
Aus diesem wurden wir dann aber durch die zarte Stimme von Tante Hsu IV. (ca. 106 db Standgeräusch, Stimmlage Bassbariton -nach dem Motto, jeder kann Chinesisch, man muss nur laut genug sprechen - sanft ins stürmische Diesseits geholt, denn ein weiteres zwischenzeitlich entstandenes Gerücht besagte, dass noch genau 1 Zug um genau 15 Uhr nach Kaohsiung fährt. Ob wir diesen nehmen oder nicht lieber morgen fahren wollen… oder nicht lieber morgen fahren wollen, oder nicht lieber M-O-R-G-E-N fahren wollen… ?! Wahlweise könnten wir auch morgen fahren…

Und wenn wir heute fahren, müssten wir aber vorher noch was auf die Rippen bekommen. Izn konnte Tante Hsu IV gerade noch mal davon abhalten, draußen bei Jangmi Rindfleischnudeln zu holen. Sie habe aber Angst, dass wir - während der 30 Minuten zum Bahnhof – verhungern. Also wurde dem gerade arglos vorbeischlendernden Sönke gleich ein Stäbchenhappen selbsteingelegter Fischsoße in den Mund gesteckt, und wenn wir schon dabei sind, bekommt Izn auch noch einen Happen. Das Glas steht jetzt übrigens bei uns im Kühlschrank…

Es fuhren jedenfalls den ganzen Tag lang Züge nach Kaohsiung, wenn auch einige weniger als regulär und natürlich etwas langsamer als Tempo 300. Alles wurde wieder gut, und wir sind bestimmt nicht das letzte Mal in Taipeh gewesen.

Donnerstag, 25. September 2008

Von Studenteninteressen, Zucker und Fastfood

[von izn]

Es ist wohl mal wieder an der Zeit, Euch mit ein paar Informationen zu füttern, auch wenn es hier spät in der Nacht ist und Sönke neben mir schon seit 2 Stunden schläft.
Mich hält noch der überzuckerte schwarze Tee auf Trab, den wir uns heute Abend gegönnt haben, während Sönke noch schnell was in einer Garküche seiner Wahl zu Abend gegessen hat.

Ich für meinen Teil wurde heute zu Pizza und anderen Leckereien eingeladen. So ist das hier nämlich, wenn man sich zu Semesterbeginn den richtigen Studenten-Interessengruppen anschließt oder zumindest so tut als würde man. War bei einer Infoveranstaltung einer Qi-Gong/Kung-Fu – Gruppe, während Sönke die musikalischen Fähigkeiten einer der hiesigen Studentenbands ausgetestet hat – bei ihm gab’s allerdings nur auf die Ohren und nix in den Mund, daher auch der abendliche Garküchenbesuch mit dem Zuckertee.

Pizza scheint hier übrigens das ultimative Party-Essen zu sein, wenn auch reichlich überteuert, jedenfalls im Vergleicht zum sonstigen hier heimischen Nahrungsmittelangebot. Aber wer will schon das essen, was sein eigenes Land bietet... Fernweh geht durch den Magen:
Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken, Mc Donald’s, alles zu Hauf vorhanden (bald macht hier auch ein Burger King auf… ich muss nur noch herausfinden wo ;o).
Vor Fastfood ist man also auch hier nicht sicher, so dass man auch mal darauf zurückgreifen kann, wenn man zu müde ist, die Hieroglyphen-Speisekarten zu entziffern und nach einer kurzen, aber heftigen Diarrhö-Attacke kurzzeitig keine Lust auf weitere Garküchen-Experimente hat.
So konnte ich auch feststellen, dass der hiesige BigMac wirklich noch seinen Namen verdient hat… er ist nämlich größer als bei uns, denke mal, so wie er früher auch bei uns war – die wirklichen Kenner werden mir zustimmen, dass er nämlich bei uns mit der Zeit geschrumpft ist, kein Scherz!

Bei Cola muss man hier vorsichtig sein… jedenfalls darf man keine bei McDonald’s trinken, die schmeckt nämlich nach Hustensaft! Kauft man sie allerdings im Geschäft ist es nicht ganz so schlimm, aber irgendein zuckriges fremdartiges Aroma haben die da beigemischt, womit sich das Produkt offenbar auf dem asiatischen Markt besser verkauft… bäh!
Überhaupt überzuckern die hier alle Getränke! Besonders schlimm ist es bei den frischgepressten/-gemixten Obstsäften, die hier an jeder Ecke verkauft werden, schön erfrischend eisgekühlte Smoothies… und dann hauen die da tonnenweise Zucker rein, das gibt’s doch nicht! Fruchtzucker zählt hier offenbar nicht. Das gleiche mit dem Tee, nur dass der kein Fruchtzucker hat, dafür aber die doppelte Menge Industriezucker bekommt...

Schlagen wir abschließend den Bogen zurück zu den Studenten-Interessengruppen, die so zahl- und themenreich sind, dass man gar nicht alles aufzählen kann. Sport, Kunst, Musik, Religion… und dann noch so ein paar seltsame Dinge... nennenswert wäre da eine Gruppe, die mit T-Shirts herumläuft, auf denen steht: „Fucking – We are saving the world!“, ist wohl irgendeine Umweltschutz-Gruppe… vielleicht sollten die sich mal besser mit der Englisch-Gruppe zusammentun und ihr Motto überarbeiten…

Mittwoch, 17. September 2008

Wie die Lemminge...

[von izn]

..so lässt sich wohl am besten das Verhalten der Kaohsiungianer (oder heißt es Kaohsiunger?) bezüglich der neu eröffneten MRT-Linie beschreiben.

Wie wir zwischenzeitlich rausgefunden haben, ist die neue Linie noch bis zum 21.09.2008 für lau. Wir hoffen, dass sich dann der Ansturm wieder legt. Die kostenlosen Zubringerbusse (i.d.R. 12 Sitzplätze) platzen aus allen Nähten, denn sie müssen zurzeit wohl das 3-fache an Fahrgästen transportieren.
Versucht man auf der Strecke zwischen Anfangs- und Endhaltestelle auszusteigen, hat man schlechte Karten… oder es passiert folgendes: ALLE steigen mit aus… wie die Lemminge eben! Ratlos dann die Blicke rundherum, wo man sich denn jetzt befindet.
Tja, wäre man sitzengeblieben – so wie ich (ein bisschen Klugscheißen muss sein ;o)– hätte man bei der nächsten Haltestelle die MRT-Station seines Herzens direkt vor Augen gehabt.

Ich frag mich, wie die Busfahrer das aushalten. Jeden Tag zigmal (ich weiß nicht wie oft ein Fahrer die Pendelstrecke am Tag zurücklegen muss) zu sagen: „Hier ist die Endhaltestelle, bitte ALLE aussteigen…“ – großes Gegrummel - keine Reaktion! Da passierte es auch schonmal, dass der Fahrer resigniert und einfach durch seine separate Tür den Bus verlässt… Das Gegrummel entwickelt sich zu einem "Achsooo, wir sollen aussteigen..." und dann kommt endlich Bewegung in den Laden... aber nicht bei allen, einige bleiben auch einfach sitzen! Was mit denen passiert hab ich noch nie mitbekommen, denn ich steige aus, wenn der Fahrer mir das sagt!

Es ist wirklich UNGLAUBLICH, was hier abgeht, tumultartige Zustände!
Haben die Leute keine Arbeit?!? Naja, sind zumeist ältere Mitbürger die die Strecken austesten, von daher haben sie wohl schon ihre Schuldigkeit getan.

Ansonsten funzt die MRT, insbesondere weil wir auf diesem Weg zurzeit völlig kostenlos zur Uni kommen können. MRT (lau), Zubringerbus (lau), Campus-Bus (lau)… Geldbeutel (freut sich ;o)

Was die Stadt allerdings an Geld sparen könnte, wenn sie einfach mal vernünftige Fahrpläne erstellen würde (dann könnte sie sich wahrscheinlich die Masse an Mehraufgebot der Zubringerbusse sparen), ob ich mich diesbezüglich mal zur Verfügung stellen sollte…?!

Wäre `ne Idee… wenn ich die Zeit dazu hätte! Hab heute meinen 1. Test hinter mir, der es in sich hatte. Laut Lehrplan soll es davon jede Woche(!) einen geben, und dass mit zig Vokabeln die ich nicht kenne, oder wenn ich sie kenne, sie in der genannten Kombination was völlig anderes Bedeuten.
So hab ich heute beispielsweise als romantischen Treffpunkt für ein Date doch glatt den campuseigenen 7-11 Supermarkt genannt, in der Annahme es gehe um einen bloßen Treffpunkt ohne romantischen Hintergrund… naja, grammatikalisch war mein Satz wohl in Ordnung und hat lediglich zur Belustigung beigetragen (mach ich ja immer gerne ;o).

Als ich hier gestern bis in die Puppen (oder wie würdet ihr „bis 02:00 Uhr nachts“ nett umschreiben?) saß und für den Test paukte, kamen mir schon Zweifel, ob es richtig war, einen Kurs zu überspringen. Wir hatten nämlich in der ersten Uniwoche (Orientierungswoche) die Gelegenheit, Kurse zu wechseln. Nach 2 Unterrichtseinheiten in unserem Grammatikkurs hab ich mich dann auch dazu entschlossen. Sönke ist in unserem Ursprungskurs verblieben, fängt aber auch langsam an, sich zu langweilen… was soll’s, neue Vokabeln gibt’s in jedem Kurs und – ich wiederhole mich – wir sind ja nicht zum Spaß hier! Will ich mal hoffen, dass das Mehr an Lernpensum einfach daran gelegen hat, dass ich erst später in den Kurs dazugestoßen bin.
Ich fang an mir weiter Sorgen zu machen, wenn ich als einzige im Kurs nix verstehe… den vielen „Bahnhöfen“ auf den meisten Gesichtern meiner Kommilitonen zufolge, dürfte das allerdings noch nicht so schnell der Fall sein ;o)

Damit sich mein Bahnhof nicht ungewollt zu einem Fernverkehrshauptknotenpunkt entwickelt, werd ich mich jetzt mal an die Bücher setzen... in diesem Sinne: "Zurückbleiben bitte!"

Sonntag, 14. September 2008

MRT für lau!

[von Sönke]

Heute war ein ganz besonderer Tag: Das Mondfest wurde begangen, desweiteren fand die von langer Hand geplante Eröffnung der zweiten MRT-Linie ebenfalls statt.
Hierzu gab es heute freie Fahrt für freie Kaohsiunger Bürger, zu denen wir ja auch zumindest für ein Jahr gehören.
Also flugs durch den strömenden Regen, den uns Sinlaku als Souvenir hinterlassen hatte, und runter in die MRT. War zwar voll, aber nicht übermäßig, so unser erster Eindruck. Dies änderte sich allerdings, als wir an der Endstation am Hafen ausstiegen: reichlich gestresst aussehende MRT-Angestellte lotsten uns zur Treppe nach oben durch den Notausgang.
Warum dies?
Die Antwort fanden wir eine Ebene höher. Es hatte sich eine lange Warteschlange gebildet, die bis zur Treppe nach draußen reichte. So mussten die Angestellten reglementierend eingreifen und verhängten immer dann Einlassstopp, wenn der Bahnsteig zu voll war, also quasi ständig. Durch den Notausgang konnte der Bahnsteig schneller geräumt werden, was zumindest ein bisschen half, der Menschenmenge Herr zu werden.
Leider haben wir unseren Fotoapparat vergessen, die Warteschlange war wirklich sehenswert.
Hoffen wir also, dass auch die zweite MRT-Linie reichlich frequentiert wird und zur Luftverbesserung beiträgt.
Unsere Mission war jedoch noch nicht beendet, wir wollten auf die mysteriöse Buslinie Nummer 99 warten, von der es eine Haltestelle bei uns oben auf dem Berg am Chinese Language Center gibt. Wir wollten hochfahren und die Zeit stoppen, um herauszufinden, ob die MRT in Kombination mit Linie 99 eine schnellere Fahrt zur Uni ermöglicht, als die jetzige Kombination aus Buslinie 50, Tunneldurchquerung zu Fuß und anschließendem Campusbus. So warteten wir. Und warteten. Und warteten….
Linie 99 fährt wohl nicht so oft. Dafür fuhren ständig Busse der Linie 1, ihres Zeichens kostenlose MRT-Zubringerbuslinie. Laut Schild an den Bussen fahren diese auch zur Uni, möglicherweise gar bis zu unserer Abteilung hinauf den Berg. Unwahrscheinlich, aber möglich. Und wenn sie nicht auf den Berg fahren, wo halten sie wohl dann? Möglicherweise am Eingangstor, von dem Campusbushaltestelle und Chinese Language Center meilenweit entfernt sind?
Hier half nur die Probe aufs Exempel, und wir fanden heraus, dass die Endhaltestelle der Linie 1 der Anfangshaltestelle des Campusbusses entspricht, gar nicht so schlecht für uns. Weiterhin fanden wir heraus, dass die mitreisenden Einheimischen genauso ahnungslos wie wir waren. Sie fuhren nämlich ebenfalls mit, um den Routenverlauf der Buslinie kennenzulernen, wie wir, bzw. vielmehr Ie-Chen, durch Belauschen der Gespräche erfuhren.
Morgen wird also die Probe aufs Exempel gemacht und eine neue, schnellere(?) Verbindung zur Uni ausprobiert.
Die örtlichen Verkehrsbetriebe seien hiermit übrigens zumindest teilweise rehabilitiert. Mit einer Mehrfachfahrkarte (wie z.B. unserer Studentenkarte) lässt sich tatsächlich der Bus kostenlos nutzen, wenn zuvor bereits mit der MRT gefahren wurde und die anschließende Busfahrt innerhalb von zwei Stunden erfolgt.
Um wertvolle Erkenntnisse bereichert, ging es dann nach einem obligatorischen Imbiss am Hafen nach Hause zurück, vorbei an den Einheimischen, die vor ihren Hauseingängen im Kreis der Familie grillten und dann und wann einen echten Chinaböller in den Regen warfen, um das Mondfest gebührend zu feiern.

Samstag, 13. September 2008

Die Sache mit dem ÖPNV


Während draußen Sinlaku seine schlechte Laune verbreitet, bleibt für uns viel Zeit für Hausaufgaben und Blogeinträge.

Sinlaku ist übrigens nicht unser japanischer Nachbar, sondern der fröhliche Name des zurzeit im Ostchinesischen Meer wütenden Taifuns (sein chinesischer Name enthält übrigens wirklich zwei Zeichen für "fröhlich/glücklich"). Aber keine Angst, Kaohsiung bekommt laut Vorhersage nur die harmlosen Ausläufer zu spüren und lässt uns unsere Surfboards schmerzlich vermissen :o(

Aber nun zu unserem heutigen Thema, einer Erörterung des ÖPNV in Kaohsiung.

Während die beiden MRT-Linien auf dem Stadtplan aufgeführt sind, obwohl eine von denen noch gar nicht in Betrieb ist, hat man dieses praktische Prinzip nicht für die Buslinien angewandt.

Daher wissen hier selbst die Einheimischen oftmals nicht, wie, wo und wann die Busse fahren und bedienen sich daher der hier so zahlreich vorhandenen Scooter. Dass die Busse an den Haltestellen nur anhalten, wenn man durch Winken auf sich aufmerksam macht, hatten wir ja bereits herausgefunden. Also hielten wir einen x-beliebigen Bus an und stiegen zu. Sofort fielen uns die zahlreichen alten Leute im Bus auf und uns wurde einiges klar: die jüngeren Leute, die wir zu den Busstrecken befragt haben, hatten alle überhaupt keine Ahnung, jedoch scheinen die älteren hier mehr zu wissen. Offenbar findet hier im fortgeschrittenen Alter ein Initiationsritus statt, bei dem man die erleuchtenden Kenntnisse erhält, um sich fortan als Weiser mit den Bussen durch die Stadt bewegen zu können!

Da wir jedoch nicht vorhaben, solange hier zu bleiben, mussten wir einen schnelleren Weg der Erleuchtung finden. Im Internet hatten wir bereits vergeblich auf der Website der Busgesellschaft herumgeklickt, dort stand genauso viel wie an den Bushaltestellen selber, nämlich lediglich eine Auflistung aller Linien mit Haltestellen, jedoch nicht deren Weg auf einem Stadtplan eingezeichnet, wie wir das aus Hamburg gewohnt sind.

Eine auf der Bus-Homepage eingerichtete Routenplanung erwies sich als nicht funktionsfähig, hätte uns allerdings auch nichts gebracht, da man hierfür die Namen der Haltestellen hätte kennen müssen.

Wir entschlossen uns also, mit der MRT zum Hauptbahnhof zu fahren. Wenn nicht dort, wo dann sollten unsere Fragen beantwortet werden?


Die MRT-Bahnhöfe lassen an Innovation nichts vermissen, von zwischen Rolltreppen eingebautem Wasserfall

leider etwas unscharf

über Klimatisierung bis hin zu Touchscreen-Fahrkartenautomaten.

Als Einzelfahrkarte dient ein Transponder-Chip, ohne den man den Bahnsteig weder betreten noch verlassen kann. Am Zielbahnhof wird der Chip einfach in die Drehkreuzanlagen eingeworfen und gelangt so wieder in den Umlauf.

An den Bahnsteigen verlaufen Glaswände mit Türen, die sich nur öffnen, wenn eine einfahrende Bahn anhält, das dient sowohl der Sicherheit als auch der Umwelt, denn hierdurch wird verhindert, dass neben der Bahnstation auch noch die unterirdisch verlaufende Bahnstrecke klimatisiert wird.

Quelle: http://www.krtco.com.tw/en/e-index.aspx


Am Hauptbahnhof angelangt, erblickten wir draußen den Busbahnhof. In freudiger Erwartung erfragte Sönke klar und deutlich auf chinesisch – das hatte er nämlich in den Minuten zuvor geübt – einen Stadtplan mit eingezeichneten Buslinien, woraufhin die ob der grimmigen Langnase erschrockene Angestellte der bösen Erscheinung schnell einen Veranstaltungskalender von Kaohsiung in die Hand drückte. Fortan ließ sie sich dann nicht mehr aus ihrem Kassenhäuschen herauslocken, bis das Hologramm der Unterwelt (dabei ist der Geistermonat doch schon vorbei!) wieder verschwunden war.

Toll, jetzt wussten wir zwar, wann und wo das Lion Dance Festival of Kaohsiung oder die 2009 World Games Dance Demonstration stattfindet, nicht jedoch, wie wir dorthin gelangen sollten… beispielsweise mit dem Bus!

In der Hauptbahnhofshalle wurde uns dann aber an einem Informationsstand von zwei dort am Infostand beschäftigten Xiăojiěs (dt.: Fräuleins, wörtlich: kleine große Schwester) geholfen. Diese konnten uns zwar auch keinen Stadtplan mit den Buslinien zur Verfügung stellen, uns jedoch sagen, mit welchem Bus wir nach Hause und von dort zur Uni kommen. Das war ja wenigstens etwas.

Für eine Busfahrt, unabhängig von der Länge, zahlt man hier ca. 0,25 € (12 NT$). Bei der MRT je nach Länge zwischen ca. 0,40 € und 0,90 € (20 – 45 NT$). Die Preise gelten jeweils für 1 Fahrt, steigt man um, muss man neu löhnen… aber dafür ist es ja auch günstig genug.

Anstelle an jeder Station sein Kleingeld zu zücken, kann man auch bargeldlos mit dem sogenannten I Pass (Checkkartenformat) bezahlen, den man an jeder MRT-Station entgeltlich erwerben und mit Geld aufladen kann. Mit einem Studenten - I Pass für 100 NT$ bekommt man sogar noch Fahrpreis-Rabatt, auch in den Bussen.


So sehen übrigens hier die Nothammer in den Bussen aus:

Nothammer auf taiwanisch - bloß nicht violieren :o)

Freitag, 12. September 2008

Mein Block - im 16. Stock, in der R.O.C.

[von izn]

Hurra, wir haben jetzt auch Internet zu Hause und können nun fröhlich weiterbloggen!

Nach vollendetem Einzug – wobei wir mit unserem Hab und Gut nicht annähernd den zahlreich vorhandenen Stauraum ausschöpfen konnten - verrieten uns unsere schwarzen(!) Fußsohlen – denn wir bewegten uns leichtsinnigerweise barfuß in der Wohnung – dass der Fliesenboden wohl nicht ganz so sauber ist, wie er erscheint. Auch eine großangelegte Putz-/Feudel-/Wischaktion am nächsten Tag vermochte den Schmutzfilm nur sehr kurzfristig zu beseitigen. Offenbar setzt sich hier innerhalb kürzester Zeit der auch in dieser Höhe in der Luft liegende und durch die Klimaanlage in die Wohnung gezogene Feinstaub überall am Boden ab. Hausschuhe sind jedenfalls Pflicht, wenn man nicht auf kohlige Quanten steht.
Unseren Einzug wollten wir natürlich gebührend feiern… mit Dosenbier, welches wir natürlich nicht im Haus hatten. Wir mussten also raus und welches holen, nachts um 02:30 Uhr… irgendwas wird draußen schon auf haben. Hatte es auch, allerdings mussten wir zunächst den Weg nach draußen erstmal finden! Direkt gegenüber unserer Wohnungstür befinden sich die beiden Fahrstühle. Wir also rein in den linken und am Kopf gekratzt, weil man dort als unterste Etage nur das 2. OG auswählen konnte. Fahrstuhl gewechselt, dort gab es immerhin das „1.OG“ und dann noch „B“ (Basement). Ok, „B“ kann nicht der Ausgang sein, da befindet sich die Tiefgarage, das wussten wir vom Einzug
Jacky war nämlich in die Tiefgarage gefahren, um uns unnötigen Fußweg über den Innenhof und vor allem treppauf zum Foyer


zu ersparen. Stattdessen konnten wir unser Gepäck in der Tiefgarage in den Fahrstuhl laden und direkt hoch in den 16. Stock fahren.

Der Ausgang müsste also im „1.OG“ sein, ist in Ostdeutschland ja auch so, warum also nicht auch hier? Ist ja schließlich noch weiter im Osten! …Weil nix passierte, als wir den Knopf drückten! Niente, nada!
Da blieb uns wohl nur noch das „2.OG“… und wir gelangten in den Innenhof… Achjaaa! Den hatten wir dadurch, dass wir durch die Tiefgarage eingezogen sind, ja total ausgeblendet!

Wenn man mal das Foto zum Foyer betrachtet, sieht man auch, dass es ein „bisschen“ höher liegt als EG, bzw. 1.OG, dort befindet sich nämlich unter der Wohnanlage eine Markthalle, wo man jeden Tag von 10 – 13 Uhr frische Lebensmittel einkaufen kann, praktisch und lecker!

Hier noch eine Außenansicht unserer Wohnanlage mit Sönke, der zufällig mit auf dem Bild gelandet ist:

Unsere Wohnung befindet sich oben rechts ;o)

Samstag, 6. September 2008

Home sweet home


Ca. 85 qm, 2 Schlafzimmer, 1 Wohn-/Esszimmer mit japanischem Separée, 1 Küche, 2 Vollbäder, 2 Balkone und u.a. diese Aussicht heute Abend nach’m Umzug vom Wohnzimmerbalkon aus (16. OG):


Wenn's hell ist, hat man vom hinteren Balkon aus u.a. diesen Blick auf unseren Innenhof:


Das alles für schlappe ca. 370 € inkl. Pförtner, der das gesamte Grundstück per Videoüberwachung 24/7 im Auge hat.

Fotos von der Wohnung und mehr von der Umgebung gibt’s hier.

Eigentlich wollten wir ja nicht so viel Miete zahlen, aber als wir die Wohnung gesehen haben, mussten wir sie einfach haben. Preis-Leistung top! Vor allem an Gemütlichkeit mangelt es hier nicht.

Na, wenn das nicht ein Grund ist, uns besuchen zu kommen! Wer im Juli oder August kommt, kann sogar ein Erfrischungsbad im hofeigenen Pool genießen (Leider ist dieser nämlich nur in dieser Zeit beplanschbar).
Schließlich haben wir nur aufgrund Eurer zahlreichen Vorausbuchungen eine so große Wohnung genommen :o) Hätten auch sehr schöne kleinere für erheblich weniger Monatsbudget bekommen können!
Na, haben wir Euch jetzt unter Druck gesetzt? Schlechtes Gewissen, weil ihr eigentlich doch nicht kommen könnt? Wollt?! In diesem Fall könnt Ihr ja was zur Miete beisteuern, unsere Bankverbindung gibt’s auf Anfrage ;o)

Von Wohnung zu Wohnung mit und ohne Supervisor Jacky


Der Wohnungsagent, an den wir uns gewandt hatten, heißt „Jacky“, der über das Forum www.kaohsiungliving.com unter dem Aliasnamen "JackyGolf" seine Dienste anbietet.

Wir sollten jedoch aufpassen, so eine Nachricht eines anderen Forumsmitgliedes: „Don’t go with Jacky Chen, he’s a waste of time!“. Da sich diese Warnung aber auf den Namen Jacky Chen und nicht auf JackyGolf bezog, ließen wir uns auf ihn ein, schließlich gibt es wahrscheinlich 100.000 Jackys auf Taiwan, wer sagt uns denn, dass es sich hierbei um DEN Jacky Chen handelt?!... seine Visitenkarte, die wir in seinem Auto – er hatte uns nämlich als Serviceleistung vom Hostel abgeholt – überreicht bekamen!

Oha, dachten wir dann… da sich die ausgesprochene Warnung aber weniger auf Jacky selbst sondern eher auf die durch ihn angebotenen Mietobjekte bezog, er einen sympathischen Eindruck machte und wir ja sowieso nix besseres mit unserer Zeit anzufangen wussten, sind wir nicht gleich mit einer Judorolle aus seinem fahrenden Toyota gehechtet.

Zu Beginn unseres Termins riet er uns sogleich von den von uns gewünschten Stadtteilen („Gushan“ und „Yancheng“) nahe der Uni ab, weil dort Wohnungen und Umgebung sehr alt und heruntergekommen seien. Stattdessen hatte er vor, uns etwas weiter in der Innenstadt gelegene Mietobjekte zu präsentieren.

Auf unser Bestehen hin bot er jedoch an, uns ohne weitere Kosten beim nächsten Termin, wie von uns gewünscht, uninahe Wohnungen zu zeigen.

Die nächsten 2 Stunden fuhr er uns also für ein Honorar von umgerechnet ca. 20 € durch die Stadt, um uns 3 Wohnungen in allesamt durch Pförtner bewachten, modernen Hochhäusern zu zeigen.

Jacky hat übrigens anscheinend ein Lieblingshochhaus, indem er uns eigentlich nur 1 Wohnung im 9. Stock zeigen wollte, die zwar sehr schön, aber leider viel zu klein war. 1 Zimmer, bestehend aus Küche, Wohnbereich und einer höher gelegenen Schlafebene und 1 Badezimmer… zu klein für uns – evtl. möchte Sönke hier ja auch deutsch oder Gitarre unterrichten und da wäre ein zusätzliches separates Zimmer schon sehr von Vorteil, wenn Ie-Chen nicht immer oberlehrerinnenmäßig daneben sitzen soll (würde sie nie tun!!!) Vielleicht sollte sie sich dafür auch eine der hier so gerne getragenen Hornbrillen und eine Bambusrute besorgen?! ;o)

Jacky wusste sofort Abhilfe zu schaffen und organisierte spontan eine zweite Wohnungsbesichtigung 3 Etagen tiefer. Dieselbe Wohnaufteilung, alles etwas größer und zusätzlich ein separates Zimmer. Wir hätten zugeschlagen, wäre da nicht der Preis von ca. 300 € gewesen. Das fand auch Jacky für diese Wohnung zu viel.

So fuhr er uns also wieder vor die Tür unseres Hostels und wir verblieben mit einer Verabredung für den folgenden Tag.


Wir also im Anschluss auf eigene Faust los in die Stadtteile unserer Wahl. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Beim Durchsuchen der Internetangebote (alles chinesisch!) stießen wir auf eine schon alte Bekannte… Wohnung. Hatten die Vermieterin, Frau Lavande Sung, schon vor unserer Abreise in Deutschland per E-Mail angeschrieben, jedoch keine Antwort erhalten. Nun war die Wohnung immer noch (oder schon wieder?) im Angebot.

Ie-Chen hatte bereits am Donnerstag den Telefonhörer bemüht und einen Termin für heute Vormittag um 10 Uhr verabredet.

Was soll man sagen… traditionelles Wohnviertel, Uninähe, nette Nachbarin, alles da! Die im 3. OG gelegene Wohnung (ca. 70qm, 3 Schlafzimmer, 2 Bäder, helles Wohnzimmer mit Küche) an sich war in Ordnung, wenn auch ob der noch dort hausenden Vormieter sehr verdreckt (die Vermieterin bot aber sofort an, die Wohnung vor Übergabe grundreinigen zu lassen). Ansonsten war der Zustand der Wohnung zwar nicht der Hammer, aber richtig „alt“ konnte man das auch nicht nennen. Die Umgebung allerdings… über den Abwasserkanal, der direkt unter dem Fußweg zum Haus verläuft, hätten wir für umgerechnet ca. 220 € Miete noch großzügig hinweggerochen (im 3.OG war davon eh nichts zu bemerken), wäre da nicht der Ausblick, der sich vom Balkon aus offenbarte: Im Hintergrund der Hafen (schön!), im Vordergrund (ca. 70m Entfernung vom Haus) jedoch ein ganz besonderes taiwanisches Kleinod: ein Umspannwerk… ob das wohl die deutschen Grenzwerte nach DIN einhält?! Jedenfalls bekamen wir stehenden Fußes alle dadurch bedingten, empirisch ungesicherten Krankheiten auf einmal und das so-fort! „Fort“ war dann auch das Stichwort…

Beim nächsten Telefonat mit einem anderen Vermieter, wurde Ie-Chen erst einmal am Telefon auf taiwanesisich vollgeschwallert. Erst nach gefühlten 20 „Tingbudongs“ (dt: „kannitverstaan“) fing Herr Huang (dt.: Herr Gelb) endlich an, mit Kauderwelsch aufzuhören und Mandarin zu sprechen, nur um bei der darauffolgenden Begegnung angesichts Ie-Chens (Zitat Jacky: „Ho! You look like our people here!“) wieder ins alte Muster zurück zu verfallen.

Hierzu sei angemerkt, dass sich Taiwanesisch zu Mandarin ungefähr so verhält wie Dänisch zu Deutsch. Es handelt sich zwar um verwandte Sprachen, was jedoch nicht heißen muss, dass man sich gegenseitig versteht. Erst recht nicht, wenn man eine der Sprachen gar nicht und die andere nur in Grundzügen beherrscht!

Herr Huang zeigte uns eine riesige, dabei jedoch spärlich eingerichtete, lagerhallenähnliche Wohnung in einem typischen taiwanischen Altbau. So riesig die Wohnung auch war (geschätzte 120 qm), so dunkel war sie leider auch. Die zwei kleinen Fenster vermochten sie genauso wenig zu erhellen wie der geringe Preis (ca. 170 €) unsere Gemüter, denn wir fühlten uns beklemmt. Nichtsdestotrotz hatte die Wohngegend einen gewissen oldschooligen Charme mit ihren diversen Garküchen, Werkstätten und Hinterhöfen.

Wir mussten eingestehen, dass Jacky mit seiner Bewertung der Wohnsituation recht hatte und riefen ihn gleich an, um ihn zu seiner großen Freude unsere geänderten Pläne mitzuteilen. Am nächsten Tag sollte es also wieder in die innenstadtnäheren Gebiete gehen...

Jacky mit uns und HH-Cap

Tag 2:

Jacky holte uns wieder vom Hostel ab, und 1. Station war erneut besagtes Hochhaus, diesmal der 11. Stock, wo uns aber wieder eine 1-Zimmer-Wohnung präsentiert wurde. Häh?! Hatten wir nicht gestern gesagt, dass uns das ZU KLEIN ist… sprechen wir chinesisch oder was?!

Offenbar nicht, denn in die beiden folgenden Wohnungen hätte die 1. wohl mehrfach hineingepasst. Vor allem eine etwas weiter weg vom Stadtkern gelegenene, die neben 3 Schlafzimmern, jeweils mit Doppelbett, ein weiteres ca. 50 qm großes Master-Schlafzimmer mit eigenem Badezimmer aufwies… natürlich auch noch ein entsprechendes Wohn-/Esszimmer, Küche und ein weiteres Badezimmer. Das alles für ca. 330 €. Der Vermieter wünschte sich übrigens entweder eine Familie oder aber ein Paar als Mieter… das hieße wohl im Nullkommanix mind. 3 Kinder machen oder uns klonen, damit wir uns in den heiligen Hallen nicht so alleine fühlen.

Warum keine WG? Ist doch reichlich Platz! Offenbar hatten die Vormieter genau diese Idee, und gründeten dort spontan Party- Kommune 2… der Vermieter war darüber not amused!

Auch diese Wohnung hätten wir genommen – der Preis war für das Gebotene lächerlich gering – wenn sie nicht am Arsch der Heide liegen würde und nicht so'ne schlechte Verkehrsanbindung hätte.

So fiel unsere Entscheidung zu Gunsten der vorher gesehenen Wohnung aus, die zwar auch nicht direkt neben der Uni liegt, aber von der wenigstens eine Buslinie direkt dorthin führt.

Jackys Service enthielt nach unserer Entscheidung noch die Mietvertragsabwicklung inkl. Dolmetschen und Mietpreiskorrektur (zu unseren Gunsten, versteht sich), sowie eine Essenseinladung in eine traditionelle Garküche mit anschließendem Transfer der frischgebackenen Mieter samt Gepäck in die neue Wohnung, in der die offizielle Übergabe stattfand. Wir hatten wohl ziemliches Glück, denn offenbar macht er das nicht für jeden. Mmmmh, was würde man wohl in Deutschland für 20 € an Service bekommen…?! Man muss allerdings dazu erwähnen, dass zurzeit ein ziemliches Überangebot an Wohnungen in Kaohsiung besteht, man findet an fast jeder Ecke Schilder mit Telefonnummern, die auf eine zu vermietende Wohnung verweisen. Jacky wird sich für die Bezahlung seines Services also mit Sicherheit vor allem an den Vermieter Herrn Lin (dt: Herr Wald) wenden.

Dieser ist ein freundlicher, offensichtlich wohlhabender Herr von schätzungsweise mindestens 80 Lenzen, der wohl Mitleid mit der armen Ie-Chen hatte, die fern der Heimat aufwachsen musste, dadurch nur unzureichend Chinesisch gelernt hat und sich nun nach langen Jahren voller Sehnsucht endlich diesen teuren Wunsch erfüllen kann. Dieser Umstand und Jackys Einsatz für uns bewirkten immerhin, dass Herr Lin anbot, uns die Wohnung zu einem um 1200 Taiwandollar (ca. 26 €) geringeren Preis zu überlassen. Seine Frau, die uns während der Verhandlungen mit Kirschsaft versorgte, bekam jedenfalls augenscheinlich starke Kopfschmerzen, als sie von diesem Angebot an uns hörte, schließlich haben die vorigen Mieter noch 3000 Taiwandollar mehr als wir bezahlt.

Montag haben wir übrigens eine Verabredung mit Jacky, um einen Telefon/TV/Internet Anschluss zu beantragen. Er holt uns natürlich ab und fährt danach noch mit uns ins Einkaufszentrum, damit wir ein Bettlaken kaufen können. Überflüssig zu sagen, dass er weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung steht, sollte einmal irgendetwas mit der Wohnung sein.

Danke Jacky!


Freitag, 5. September 2008

LiuHo-Nachtmarkt

[von sönke]

Heute, bzw. gestern am 04.08., gab es für uns nicht so viel zu tun, und wir nutzten den Tag, um es mal ein wenig langsamer angehen zu lassen. Außer Wohnung suchen stand nicht viel auf dem Programm, da wir bis halb 1 geschlafen haben und ein ursprünglich angedachter Behördengang zwecks Beantragung eines taiwanischen Führerscheins somit nicht mehr in Frage kam. Auf dem Wohnungsmarkt hat sich noch nichts Neues für uns getan, aber morgen werden wir eine Tour mit einem Wohnungsagenten durch Kaohsiung unternehmen, mal sehen, ob sich die Investition (ca.20 Euro Honorar) lohnt.

Eigentlich dachten wir, dass wir hier in Taiwan abnehmen, da wir durch das schwülwarme Klima kaum Appetit haben, was angesichts des hiesigen leckeren Essens durchaus sehr schade ist. Heute haben wir jedoch herausgefunden, wie wir locker unser Gewicht halten können: der LiuHo-Nachtmarkt.

Mit dem kostenlosen U-Bahn (MRT) - Zubringer-Bus zur neugebauten U-Bahnstation "Central Park" mit eingebautem Wasserfall gefahren, ob der Pracht in staunende Verzückung geraten, jedoch jäh auf dem Boden der Tatsachen gelandet, da die von uns anvisierte U-Bahnstation "Formosa Boulevard" noch nicht in Betrieb ist (ja, so neu ist die U-Bahn hier!). Also wieder zu Fuß. Schließlich doch recht schnell am Nachtmarkt angekommen.

Das ist eine mittelgroße Fressmeile, die auf einer gesperrten Straße stattfindet. „Nacht“ ist hierbei relativ, da es bereits um 18 Uhr dunkel wird, fängt der Markt entsprechend schon am frühen Abend an. Ie-Chen und meine Wenigkeit haben jedenfalls zugeschlagen und uns an diversen Ständen mit diversen Leckereien für kleines Geld die Bäuche vollgeschlagen, so dass wir den Weg zurück zur Freude unserer geschundenen Füße rollen konnten. Ein Highlight waren sicherlich die 4 Hummerkrabben, bei deren Anblick Ie-Chen ein paar Tränen der Freude vergoss. Wir sind erst einmal sehr konservativ zu Werke gegangen und haben auch nur das bestellt, was wir identifizieren konnten. Mit einigen anatomischen Kenntnissen der Tierwelt Taiwans ausgestattet wären wir jedoch sicherlich klar im Vorteil gewesen…

Donnerstag, 4. September 2008

Die ?? und der grausame Kerker

[von sönke, Auszüge von izn]

Es ist jetzt 05:30 Uhr Ortzeit und Ie-Chen hat sich gerade schlafen gelegt, während ich nun wach bin. Meine Chance, ihr den Laptop zu klauen den sie sich so vors Bett installiert hat, dass sie beim DVD gucken einschlafen kann. Denkste, von wegen Tiefschlaf! Kaum bewege ich den Laptop, fährt sie wie eine zornige Löwenmutter hoch, bereit, ihr Liebstes bis aufs Blut zu verteidigen. Da habe ich nochmal Glück gehabt, dass ich rechtzeitig erkannt wurde, bevor sich die Finger um meinen Hals endgültig schlossen… zur ihrer Verteidigung muss gesagt werden, dass sie offenbar dachte, der Laptop würde herunterfallen. Aufgewacht war sie dadurch, dass noch ein Kopfhörer in ihrem Ohr stöpselte, an dem ich nun zog.


Wir wurden bei unserer Ankunft im Büro des CLC um 08:45 Uhr schon erwartet und aufgrund unseres bereits aus Deutschland eingereichten schriftlichen Testes und der dort präsentierten mündlichen Leistung auf Stufe 4 (Lesen/Schreiben/Grammatik) und 3 (Konversation) eingeordnet. (Zur Einordnung der Einordnung siehe Informationsmaterial des CLC (S. 8 unten)).
Es hätte wohl auch die Konversationsstufe 4 sein können, jedoch ist die entsprechende Klasse mit 10 Leuten bereits voll besetzt und für den Anfang ist es ja nicht so schlecht, wenn man nicht gleich mit allem in die Vollen geht.

Es gibt Vormittags- und Nachmittagsklassen, die jeweils von 09 Uhr – 12:00 Uhr und 14 Uhr – 17 Uhr gehen. Wir haben uns für die Vormittagsklassen entschieden, dann haben wir nämlich noch den ganzen restlichen Tag Zeit für Hausaufgaben ;o)… juchhuuu!


Im CLC (hört sich irgendwie so hochtrabend an, tatsächlich handelt es sich um einen Büroraum) erfuhren wir auch, dass es einen Shuttlebus vom Uni-Verwaltungsgebäude zum College of Liberal Arts, dem ja das CLC angegliedert ist, verkehrt. Allerdings ist der Betrieb bis zum offiziellen Studienquartalbeginn am 15.09. noch stark eingeschränkt und es fahren nur 4 Stück davon am Tag.

Circa 10 Minuten nach 12 sollte nach unseren Berechnungen einer zurück zum Hauptgebäude fahren. Circa deshalb, weil im Fahrplan des eingeschränkten Betriebes nur der Abfahrtszeitpunkt am Hauptgebäude eingetragen ist, nicht jedoch die Ankunfts- bzw. Abfahrtszeit bei uns oben aufm Berg. Darauf muss man auch bis zum 15.9. warten, im regulären Fahrplan sind nämlich auch die Abfahrtszeiten vom CLC zum Hauptgebäude notiert.

Daher beschlossen wir, uns noch ein wenig umzusehen, damit wir am 9. zum Sprachkursbeginn wissen, in welchen Raum wir gehen müssen. Dabei haben wir herausgefunden, dass wir unter anderem im vergitterten special classroom Unterricht haben.

Offenbar eine präventive Maßnahme der Unileitung für den Fall, dass es sich die Ausländer anders überlegen und einen Fluchtversuch unternehmen sollten…
Wenn man aus diesem Gebäude überhaupt fliehen kann, denn es werden augenscheinlich kurz vor Quartalsbeginn noch die letzten Maßnahmen zur Gebäudesicherung (Einbau von Fallen?) getroffen.

Einen ca. 100x50x50 Käfig(!) hatten wir auch hinter einer Ecke versteckt entdeckt, uns aber nicht getraut, ihn zu fotografieren, wer weiß, was das ausgelöst hätte... "Security, Security!".

So, und hier das College of Liberal Arts in seiner vollen Pracht:

Auf dem unteren Bild kann man übrigens einen der zahlreichen Scooter-Parkplätze erahnen... man beachte, dass das Studienquartal noch gar nicht angefangen hat und lediglich ein Bruchteil der dort abgeparkten Zweikrafträder abgebildet ist... brumm, brumm, rrrrooooaaarrr!


Es näherte sich 12 Uhr und wir fragten einen Passanten, ob er den genauen Haltepunkt des Shuttles wisse. Durch das sich ergebende Gespräch fanden wir heraus, dass wir es mit einem Franzosen kambodschanischer Abstammung zu tun hatten, der sich hier innerhalb kurzer Zeit beeindruckende Chinesischkenntnisse erworben hat. Jedenfalls fragte dieser den Fahrer eines scheinbar ziellos umherfahrenden Geländewagens, ob es sich bei diesem um den Shuttlebus auf der Suche nach transportwilligen Studenten handele. War nicht so, der Fahrer hat uns netterweise trotzdem eingeladen und zur nächsten Bushaltestelle gebracht.

Desweiteren sind wir immer noch auf der Suche nach einem günstigen Fahrrad, da das ewige Herumgerenne zu Fuß ziemlich ermüdend ist. Bisher konnten wir uns aber noch nicht durchringen, die geforderten ca. 45 € pro Stück im Carrefour zu bezahlen, da wir gehört haben, dass es auch ohne Weiteres Fahrräder für die Hälfte gibt. Nur dumm, wenn man nicht weiß, wo.
Vielleicht sollten wir uns auch gleich einen gebrauchten Scooter holen, die sind vergleichsweise günstig hier (ca. 220 €). Ich habe allerdings noch gehörigen Respekt vor dem Straßenverkehr hier, der kurz gesagt einfach anders als in Deutschland ist…

Ansonsten besteht unsere jetzige Freizeitbeschäftigung überwiegend darin, eine Wohnung zu suchen. Ie-Chen hat einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung nicht weit von unserem jetzigen Standpunkt ausmachen können, wir werden am Freitag angerufen, ob der Termin am Samstag gehalten werden kann…Hoffen wir das Beste, es wäre schön, zum Beginn des Sprachunterrichts eine Wohnung zu haben.

Mittwoch, 3. September 2008

Die ?? und der geheime Pfad

[von izn]

Dass sich das Chinese Language Center (CLC) im Gebäude des Institutes für freie Kunst (College of Liberal Arts) befindet, ist eine Sache, das Gebäude zu finden, war eine andere. Offenbar haben die Konstrukteure des Campus-Planes noch nie irgendwas von Maßstäben gehört!

Jetzt fragt man sich wahrscheinlich, warum wir nicht einfach mal den ein oder anderen kreuzenden Studenten oder Uni-Mitarbeiter nach’m Weg gefragt haben... haben wir! Das war wahrscheinlich auch der Beginn der Campus-Odyssee… obwohl ich jetzt im Nachhinein nicht mehr so genau weiß, wie das angefangen hat…

Jedenfalls sei an dieser Stelle angemerkt, dass der Taiwaner an sich äußerst freundlich und hilfsbereit ist... auch wenn er überhaupt keine Ahnung hat. Das hat wohl laut Reiseführer was mit Gesichtsverlust zu tun, wenn man etwas gefragt wird und keine Antwort weiß. Also trägt man mit aller Souveränität den angeblich richtigen Weg vor… oder redet einfach Zeug von Gott und der Welt, in der Hoffnung, den anderen damit soweit zu verwirren, dass er seine Frage vergisst… haben wir aber nicht! Wurden dafür aber von Pontius nach Pilatus geschickt. Getreu dem Motto, geh mit Gott… aber geh! Ach nee, der heißt hier ja Buddha .

So war ich auch weiterhin äußerst skeptisch als uns ein weiterer Uni-Mensch den angeblichen Weg bergauf zu unserem Ziel deutete, mit der Anmerkung, dass es nur noch um 500m handeln würde. Seltsam, warum sehen wir es dann nicht? Antwort: Setze „Kilo“ zwischen „500“ und „Meter“!!! Jedenfalls waren es gefühlte 500 und wohl tatsächliche 2 km. Egal, wir waren am ZIEL, herrlich gelegen, oben auf’m Berg mit einer vorzüglichen Aussicht,

aber... vor verschlossener Tür! Eigentlich wollten wir ja fragen, wann wir am heutigen Tag zur Immatrikulation erscheinen sollten, um dann mit den entsprechenden öffentlichen Verkehrsmitteln pünktlich dort aufschlagen zu können, aber das war wohl etwas zu deutsch gedacht.

Naja, ist die Tür halt zu, fragen wir eben nicht und erscheinen morgen einfach so… am Morgen oder Vormittag oder so. Müssen halt mal gucken wie man dort am besten hinkommt mit dem Bus. Die Buslinie 99 hält direkt vor dem Gebäude, wie praktisch.

Perfekt wäre es gewesen, wenn sie auch noch heute Nachmittag gefahren wäre. Es sind nämlich noch Quartalsferien und da ist der Busverkehr halt eingeschränkt. Ein Taxiruf schied mangels Telefonnummer und entsprechender Anschrift aus. Hochmut kommt vor dem Fall und bevor wir fallen sollten, sind wir lieber wieder runter gewandert. Zum Glück saßen wir zu dem Zeitpunkt noch dem Irrtum auf, dass wir zumindest einen Teilsieg davongetragen hatten, nämlich die wertvolle Information der richtigen Buslinie!

Als wir dann endlich zu Hause angekommen waren und mehr oder minder siegestrunken (oder waren es die Auswirkungen des Sauerstoffmangels oben auf’m Berg?!) das Internet anschmissen, um uns die richtige Busverbindung herauszusuchen, wurden wir bitter enttäuscht. Kein Busstreckennetzplan, was nützt uns jetzt die Kenntnis der richtigen Buslinie die uns zum Ziel führt, wenn wir nicht wissen, wie wir zu dieser Linie kommen?! N.Ü.S.C.H.T.S! Nüschts nützt uns das!

So zerbröckelte auch der Teilsieg in unseren Händen… Wir sind dann kurzerhand heute morgen in ein Taxi gestiegen. Nach Kundgabe unseres Anliegens: "情您開到中山大學 , 文學院" (Fahren Sie uns bitte zur National Sun Yat-sen Universität, Institut für freie Kunst) wurden wir im Nullkommanix direkt vor die Tür gebracht. Warum zum Teufel haben wir es nicht gleich so gemacht… ?!? Naja, was sollen wir auch mit der vielen Freizeit anfangen, die wir zurzeit hier haben. Da kann man auch mal unnütz `n Berg rauf und runter rennen und weil’s so schön war auch noch’n zweites Mal!